Weitere Kommentare zu „Mögen Sie junge Menschen?“

19.7.2013: Kommentarfunktion geschlossen. Wer meinem Text oder der vermeintlichen Auswahl der bisherigen Kommentare Voreingenommenheit vorwerfen will, möge das in seinem eigenen Forum tun – und bei der Gelegenheit seine Postings einer Rechtschreibprüfung unterziehen.

 

Nik Spitzer

Eingereicht am 22.06.2013 um 08:22

Warum benoten Schüler ihre Lehrer nicht? Ist das etwa verboten?

Nik Spitzer

 

Helmut Kühnelt

Eingereicht am 21.06.2013 um 13:24

Sehr geehrter Herr Lehmann!

Mit Ihrem Aufsatz haben Sie in ein Wespennest getroffen. Bissige Kommentare, die Unverständnis zeigen, sind die Folge.

Ihrem Hilferuf muss ich beistimmen, da er Missstände in den Schulen zeigt, die in Österreich leider wenig Beachtung und keine Konsequenzen finden.

Natürlich gibt es in jedem Beruf Menschen mit verschiedener Eignung und Professionalität. Auch meine Kinder haben einige tolle Lehrkräfte gefunden, sind aber auch einigen begegnet, die eindeutig ihren Beruf verfehlt hatten und ihren Frust nicht verbergen konnten. Statt diesen Menschen Unterstützung beim Berufswechsel zu bieten, werden sie in falscher Solidarität verteidigt, und berechtigte Kritik wird als Prügeln der gesamten Lehrerschaft verunglimpft.

Wo krankt es im System?

Eine gewaltige Schwachstelle ist die Lehrerfortbildung. Mit Studienende und einer kurzen Einführungsphase (die im Pflichtschulbereich bereits im Studium absolviert wird) bricht die volle Lehrverpflichtung über Junglehrkräfte herein, der Kampf ums Überleben setzt ein – unterstützt von “Patentrezepten” der Alten. Einzelkämpfertum ohne Austausch mit Kollegen und Mentoren! Eine kontinuierliche fokussierte Weiterbildung ist nicht vorgesehen. Nur wenige qualitätsvolle Angebote (wie z.B. ECHA-Diplom, Lehrgang Pädagogik und Fachdidaktik für Lehrer/innen der Universität Klagenfurt) sind vorhanden und können nur wenige Lehrkräfte erreichen. Professionalisierung ist die Forderung – wenn sich mein Zahnarzt nicht laufend weiterbilden würde …

Das zweite Riesenproblem ist die Überforderung der Schulleitungen. Darüber ließe sich vieles sagen, aber das Problem wird augenscheinlich, wenn man die Schule mit einem Betrieb vergleicht, der mit einem gewissen Personal (in großen AHS/BHS über hundert Lehrkräfte) ein Produkt (“Bildung” inkl. Kulturtechniken) liefern soll. Die Personalführung korreliert mit der Qualität. (Die “Leadership Academy” des BMUKK mit bereits 10 Durchläufen wurde aus diesen Gründen eingerichtet.)

Die Rolle der Eltern und Elternvertreter in der Schule gehört neu gedacht . Aber das erfordert auch mehr (von Schule und Eltern) akzeptiertes Engagement. Um Einwänden zuvor zu kommen: Natürlich gibt es Jugendliche, die im falschen Schultyp sitzen, und Eltern, die – nicht immer unberechtigt – den Rechtsweg nehmen (müssen).

Ach ja, den Landes-/Stadt-Schulrat mit seinen Inspektoren, die ja neuerdings nicht inspizieren sondern beraten sollen, hätte ich fast vergessen.

Es ist berechtigt – besser gesagt – Pflicht, Missstände aufzuzeigen.

Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass viel unbedankte Arbeit von engagierten Lehrkräften geleistet wird, und dass diese allzu oft nicht entsprechend unterstützt werden.

Mit freundlichem Gruß

H. Kühnelt

PS: Auch Lehrkräfte mit Kindern in der Schule berichten Erlebnisse wie Herr Lehmann.

 

Roswitha Hintz

Eingereicht am 19.06.2013 um 14:19

Sehr geehrter Herr Lehmann!

Mit Ihrem Artikel sprechen Sie mir aus der Seele und ich hoffe so sehr, daß endlich auch jene “to whom it may concern” begreifen, welche enorme Verantwortung in ihren Händen liegt. Glauben wir an Wunder? Herzliche Grüße und haben Sie vielen Dank Roswitha Hintz

 

Monika Veit-Öller

Eingereicht am 18.06.2013 um 21:54

Sehr geehrter Herr Lehmann,

es fängt ja schon am Spielplatz an: wir Eltern wollen für unsere Kinder das Beste. Wehe, einer wagt es, unserem Nachwuchs nicht gebührenden Respekt entgegen zu bringen: es bricht uns das Herz. Nicht immer das der Kinder.

Die KInder wollen und können mit Respekt behandelt werden. Im Schulsystem ist das sicher unmöglich. Selbst die herzhaftesten Lehrer werden irgendwann von diesem sogenannten System zermantschkert. Igitt.

Elterninitiativen helfen nicht – eben weil unsere Emotionen oft mit uns durchgehen, wenn es um die Kinder geht. Unsere eigene Schulbildung ist nicht auf Respekt gegründet. Niemand hat uns beigebracht, oder vorgemacht wie wir Emotionen von Gefühlen trennen könnten sodass kraftvolle Entscheidungen getroffen werden. Zu guter letzt sind wir angstgetrieben: Angst vor der Wirtschaftskrise, Angst vor Jobverlust, Angst unser Ansehen zu verlieren. Wir haben sogar Angst davor, jemanden zu verletzen! Immer! Wenn die Angst dann weg ist, drehen wir den Fernseher auf und fürchten uns von Neuem vor Allem!

Als ganz normaler Mensch dreht man durch. Die Kinder auch. Logisch, oder? Es fällt aber nur bei den Kindern auf. Wir selbst scheinen normal, weil ja alle Erwachsenen mehr oder weniger so sind wie wir selbst.

Wir Eltern treffen dann Entscheidungen. Sie haben diesen wilden, hundsgemeinen, spannenden, herzerweichenden, unfairen, … Artikel geschrieben. Hut ab. – Sie werden ja ganz schön zerfleischt von den Presse-Lesern.

Ich selber habe mit meinem Mann einen ganz anderen wilden, spannenden, gefährlichen, ehrlichen, harten Weg eingeschlagen: Vor einigen Jahren fand ich eine gute Schule. Eine besondere Schule. Naiv wie ich war, glaubte ich daran, dass es von denen ja mehrere geben müsste. Auch da wo wir wohnten: in Wien. Später wohnten wir in Steyregg und mein Glaube war immer noch da…. Er brach erst nachdem unser Ältester im privaten Kindergarten in Streik trat und jede Kommunikation verweigerte. Zwei Monate später fassten wir den Entschluss, mit Sack und Pack Neuland zu betreten. Sechs Monate später war der Umzug abgeschlossen. Seit einem Jahr leben wir hier, wo das Leben hart und die Schule teuer jedoch gut ist. Wir haben kein Geld für Urlaub, ein neues Auto, teure Handys, exklusive Kleidung oder ausgefallene Hobbies. Aber unseren Kindern geht es gut. Unsere ganze Familie hat hier Freunde gefunden. Ich bin dankbar für die Lehrer in der Schule, dankbar für meine glücklichen Kinder.

Meine Dankbarkeit reicht noch weiter, das auf zu zählen wäre jedoch zu viel.

Ihr Artikel war wieder eine Bestätigung für unseren Weg. Keine Hilfe für alle anderen Schüler, Lehrer und Eltern im Land ist es geworden. Tja. Manche Geschichten sind eben so.

Schöne Grüße

Monika Veit-Öller

 

Michael Krebs

Eingereicht am 18.06.2013 um 06:20

Da sie offenbar nur Kommentare freigeben, die Ihnen ins Konzept passen, kann ich Ihnen nur noch alles Gute wünschen.

 

Christine Hitz-Gaggl

Eingereicht am 17.06.2013 um 09:15

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Ihr Artikel beschreibt in so wunderbarer Weise die Situation des heutigen Schulsystems und auch die Grundfrage der Berufsgruppe der Lehrer. Mögen Sie junge Menschen, diese Gewissensfrage sollte wirklich den Anfang machen. Ich denke wir stecken alle in einem Hamsterrad, wie es Herr Düringer so treffend bemerkt. Wer etwas ändern möchte muss bei sich beginnen. Wir haben in unserer heutigen Konsumgesellschaft die Orientierung verloren und lasse uns zu sehr von den vermeintlichen Lockangeboten des Marktes leiten. So werden wir zu Sklaven unserer “gezüchteten” Wünsche und Ziele. Wir vergessen dabei nur allzu oft auf das Leben und auf unsere Kinder. Kinder sind wie ein leeres Blatt Papier, wir glauben es voll schreiben zu müssen, dabei sollten es die Kinder sein, die ihre Ideen verwirklichen. Wie viel reicher könnte diese Welt werden, wenn wir doch ein wenig mehr auf unsere Kinder hören würden. Selbstverständlich bedarf es der Vermittlung von Wissen, aber nicht der Beraubung von Inspiration. Ich möchte auch festhalten, dass es die LehrerInnen gibt, die hier großes Leisten. Ich darf mir die Freiheit nehmen in den Raum zu stellen, sie sind noch in der Minderheit. Auch diesen LehrerInnen darf man nicht die Inspiration nehmen. Daran sollten wir arbeiten und wir Eltern sollten auch nicht mehr zu Erfüllungsgehilfen dieses Systems werden. Leider höre ich das Argument, “wir alle mussten da durch” zu häufig. Wir alle müssen unsere Kinder unterstützen und ihnen mit auf den Weg geben, das wir in einer gelebten Demokratie nicht nur Rechte sondern auch Pflichten haben. Ein Pflicht sollte die Verbesserung des Systems “Schule” sein. Nutzen wir unsere Energien ihn zu einem Ort zu machen, an dem sich alle, LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern wohl fühlen und von dem am ende des Tages Menschen in eine Welt hinaus gehen, in der sie Vieles ermöglichen.

Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Christine Hitz-Gaggl

 

Hellerich Sylvia

Eingereicht am 16.06.2013 um 20:52

Sehr geehrter Herr Lehmann!

Danke für Ihren Beitrag! Er spiegelt aber nur einen Teil unserer Lehrer/innen wider, trotzdem muss ich Ihnen beiflichten, es gibt sie. Ich kenne viele Lehrer/innen, die sich sehr um das Wohlbefinden von Schüler/innen bemühen. Durch Ihren Artikel, der nicht explizit die Schule nennt in der sich Ihre Tochter befindet, werden alle Anderen angeschwärzt.

Ich mache gerade eine berufsbegleitende Ausbildung in Begabungsförderung und sehe, wie viele Kolleginnen und Kollegen auf diesem Gebiet sich bewegen, um den Schülern/innen die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen.

Ich verwähre mich den ganzen Lehrerstand in einen Topf zu schmeißen- sie schlecht zu machen. Die Rollen, die wir Lehrer mittlerweile ausfüllen , um nur einige anzuführen: ich bin Lehrerin, die als Vermittlerin von Fachwissen, Moderatorin, Gruppenleiterin, Lernanregerin, Beraterin, Planungshelferin, Koordinatorin , Konfliktlöserin, Motivatorin, Lernanimateurin, Diagnostikerin, um Lernschwächen und -potentiale zu erkennen, Zuhörende, Ansprechpartnerin für Schulentwicklung agiert. Diese Aufgaben werden von der Mehrheit der Lehrer/innen abgedeckt.

Vielleicht könnten sie auch diese Seite der Lehrer/innen in einem weiteren Artikel recherchieren.

Wir, Angagierte haben auch einmal das Recht in der Presse aufzuscheinen, es gibt mehr Engagierte als Schwarze Schafe.

MfG

Sylvia Hellerich

 

Herta Köck

Eingereicht am 16.06.2013 um 18:21

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Ihr Bericht in der heutigen Presse veranlasst mich, Ihnen ein Buch, das ist kürzlich gelesen habe, zu empfehlen: Schulinfarkt – Was wir tun können, damit es Kindern, Eltern und Lehrern besser geht – von Jesper Juul (innovativer Familientherapeut aus Dänemark, der in ganz Europa mit “famlilylab” tätig ist und schon zahlreiche Ratgeber geschrieben hat).

Natürlich ändert das nicht unser Schulwesen, aber ich denke, es hilft, wenn jeder seinen Beitrag leistet.

Beste Grüße

Herta Köck

 

Michaela Löcker

privat@loecker.at

91.115.47.126

Eingereicht am 16.06.2013 um 16:27

Danke. Warum hab ich nur beim Lesen das komische Gefühl, dass das ebensogut eines unsrer Eltern geschrieben haben könnte???

 

Gerhard Buchgraber

Eingereicht am 16.06.2013 um 11:03

Ich kann ebenfalls nur meine Hochachtung ausdrücken, wie der Autor das Thema sensibel aufgearbeitetet hat.

Nach 8 Jahren BG-Elternschaft stellt sich auch mir die Frage: Wie kann ich das Ändern?

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Buchgraber, Puch

 

Thomas Wieland

Eingereicht am 16.06.2013 um 10:48

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Gratulation zu Ihrem Artikel “Mögen Sie junge Menschen?”, der den Nagel der aktuellen Lage auf den Kopf trifft. Als Elternvereinsvorstand einer Leistungssportschule, Vater dreier Kinder und Erfahrungen mit vielen Schulen durch häufige Umzüge kann ich Ihre Schlußfolgerungen vollkommen nachvollziehen. Aus meiner Historie hilft bei Schwierigkeiten nur der unbedingte Wille, die Vorgänge vor den Vorhang in die Öffentlichkeit zu ziehen. Dies scheut das zu allem Überfluss auch noch “verbeamtete” System wie der “Teufel das Weihwasser”.

 

Zur Anmerkung der fehlenden schlagkräftigen Organisation von Frau Mente oben empfehle ich: Selbstdenken; eine Anleitung zum Widerstand von Harald Welzer. Er leitet sehr schön die persönliche Lethargie und die stillschweigende Duldung der herrschenden Zustände aus der mangelnden Zukunftsorientierung der heutigen Konsumgesellschaft und der fehlenden Nachhaltigkeitsorientierung ab. Hier findet man eine schlüssige Begründung und auch einen Appell sich selbst zu bewegen und entsprechend im Kleinen zu handeln. Unbedingt lesenswert.

Bitte mehr von diesen pointierten Stellungnahmen; das aktuelle Bildungssystem stellt nicht die Kunden, die Kinder in den Mittelpunkt und ist nicht zukunftsorientiert!

Viele Grüße

Thomas Wieland ( Brunn am Gebirge )

 

Isabel Mente

Eingereicht am 15.06.2013 um 22:58

Sehr geehrter Herr Lehmann!

Ihrem Kommentar “Mögen Sie junge Menschen?” ist inhaltlich nichts mehr hinzuzufügen.

Diese Erfahrungen haben wir Eltern vermutlich alle schon gemacht, ich frage mich seit einigen Jahren, warum Eltern es nicht schaffen, sich schlagkräftig zu organisieren und endlich für vernünftige Rahmenbedingungen im Schulbetrieb zu sorgen. Vermutlich sind wir zu beschäftigt damit, den Alltag unserer Kinder zu organisieren und ihnen am Nachmittag das beizubringen, was sie am Vormittag in der Schule hätten lernen sollen

Mit viel Energie, Aufwand und finanziellen Ressourcen qualifizieren wir unsere Kinder, damit sie einmal diejenigen finanzieren, die eine höhere Pension bekommen, weil sie keine Kinder haben

Mit freundlichen Grüßen

Isabel Mente, Kritzendorf

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