Schlagwort-Archive: Ökologie

12|02|17: Schönbrunn – Mythos und Wahrheit

Es ist zehn Jahre her, dass ich das Buch „Große Tiere in Schönbrunn“ – von Eva Menasse damals in der FAZ freundlicherweise als „ikonographisches Nachschlagewerk“ bezeichnet – veröffentlicht habe. Letztes Jahr hat mich Christian Brandstätter gefragt, ob ich mich nicht wieder des Wiener Zoos annehmen möchte, diesmal für seine Reihe „Mythos und Wahrheit“. Dieser Tage erscheint das Buch, erfreulicherweise auf Deutsch und auf Englisch (hier das erste Kapitel in Übersetzung), hervorragend betreut von Elisabeth Hölzl und Barbara Sternthal. In der Februar-Ausgabe des Universum Magazins (hier das PDF) habe ich das erste Kapitel vorabgedruckt.

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11|10|02: Mit Charme und Lavendel

Die deutsche Ausgabe von National Geographic präsentiert in der Serie „Das gute Beispiel“ Menschen, die ökologische Utopien wahr werden lassen. Für die Oktober-Ausgabe 2011 wurde ich eingeladen, die Hotel-Chefin Michaela Reitterer zu porträtieren, die in Wien das weltweit erste Hotel mit Null-Energie-Bilanz entwickelt und 2009 eröffnet hat.

National Geographic Deutschland, Oktober 2011

Mit Charme und Lavendel

Unsere Welt kann nur dann dauerhaft lebenswert bleiben, wenn wir uns am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren. Wir stellen Menschen vor, die ökologisch, ökonomisch oder sozial nachhaltig handeln. Vorbilder wie Michaela Reitterer, die mitten in Wien das weltweit erste Hotel mit Null-Energie-Bilanz führt.

Michaela Reitterer im Lavendelfeld auf dem Flachdach ihres Hotels / Foto: Peter Rigaud für National Geographic

Michaela Reitterer im Lavendelfeld auf dem Flachdach ihres Hotels / Foto: Peter Rigaud für National Geographic

Hotels rühmen sich gemeinhin ihres Komforts, ihrer Sauberkeit und ihrer Lage. Das „Boutique Hotel Stadthalle“ aber heißt seine Gäste auf der Stirnwand des Foyers in großen Lettern „herzlich willkommen im weltweit ersten Stadthotel mit Null-Energie-Bilanz“. Das muss man sich trauen. Doch an der Rezeption haben Dora, Stefania und Monika an einem heißen Juli-Nachmittag alle Hände voll zu tun. Gerade sind zwei Familien und eine Gruppe von Freunden eingetroffen. Sie erhalten Keycards, einen Hinweis auf die Fahrradgarage und die Aussicht auf Rabatt: Wer mit Bahn oder Rad anreist, spart zehn Prozent.

Die Frau, die mit dem Charme eines TÜV-Verfahrens für ihr Hotel wirbt, ist Michaela Reitterer, die Direktorin und Eigentümerin. Im Wiener Dialekt würde sie eine „fesche Gretl“ heißen: Sie ist attraktiv, trägt semi-legeren Business-Dress, Modeschmuck aus dem letzten Urlaub und am Handgelenk die sportive Uhr einer Nobelmarke. Flott gesprochen könnte man auch „resche Gretl“ hören. Das bedeutet – höflich formuliert – eine durchsetzungsfähige Persönlichkeit, die sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt: «Ich hab in den letzten Jahren so oft gehört: ‹Das geht nicht.› Wenn ich das ernst genommen hätte, wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.» Nämlich im Zentrum der Aufmerksamkeit von ökologisch interessierten Kollegen – «Grad hab ich acht Hoteldirektoren aus China da g’habt.» –, Touristikern und Stadtplanern. Ihr Hotel steht auf den Reiseplänen von gut 15000 Gästen pro Jahr, die ihm zu 44000 Übernachtungen in 80 Zimmern mit 147 Betten verhelfen. Auslastung: 82 Prozent. Weiterlesen

11|06: Vier Fische

Paul Greenberg erzählt, wie das Meer auf unseren Teller kommt

Mahlzeit: Rund acht Kilogramm Fisch isst jeder Österreicher durchschnittlich im Jahr – weniger als im EU-Durchschnitt, aber mit stetig steigender Tendenz. Weltweit werden jährlich 110 Millionen Tonnen Fisch verzehrt. Autor und Angler Paul Greenberg erzählt die Geschichte jener vier Fischarten, die mittlerweile global die Speisekarten beherrschen: Lachs, Barsch, Kabeljau und Tunfisch. Er besucht norwegische Großfarmen, die jährlich 500.000 Tonnen Lachs produzieren — mit Hilfe genetischer Techniken, die ursprünglich bei der Schafzucht zum Einsatz kamen. In Alaska besichtigt er die einzige Fair-Trade-Fischerei der Welt. Er erklärt, warum die Meerestiere zunehmend mit Quecksilber und anderen Schadstoffen belastet sind, und schildert, wie der Mittelmeerbarsch zu einer global nachgefragten Ware werden konnte. Weiterlesen